Das "ICH" Karussell

Immer wieder stelle ich fest, wie ich versuche mich zu finden; meinen Wert, meine Bestimmung, meine Aufgabe oder meine Bedeutung in dieser Welt, für Gott.

Manchmal bin ich ganz bei mir, zufrieden mit meinem Platz und meiner Aufgabe. In diesen Zeiten fühle ich mich gleichwertig, nicht bedroht von anders Denkenden, oder schöneren, schlankeren, zielstrebigeren Menschen. Na gut ich geb’s zu; ich meine vor allem Frauen…

Und doch braucht es nicht viel, und ich falle vom Selbstwert in den Minderwert. Plötzlich glänzt alles um mich herum und ich bin glanzlos, sinnlos, mutlos. Was genau mache ich? Hat es einen Sinn – oder ist es vielmehr zwecklos? Sieht mich jemand? Irgendjemand???

Das „ICH“ Karussell beginnt, und dreht sich fröhlich mit mir im Kreis herum...

Nur wer sich vergisst, kann sich finden...

Rudolf Dreikurs


Immer am selben Ort vorbei, bei denselben negativen Gefühlen und abwertenden Gedanken. Selbstmitleid, Zweifel, Fragen, Kritik, Selbstmitleid…(Oh! Da war ich ja schon mal!)

Genau auf einer solchen Karussellrunde, begegne ich einem Text von Rudolf Dreikurs, der mich an das erinnert, was ich eigentlich schon weiss, aber mal wieder gehört und begriffen werden darf: 

„Wir leben in der unglücklichen Zeit, wo Menschen versuchen sich zu „finden“. Wie kann man wissen was man ist? Sicher nicht durch den Versuch, in sich hineinzuschauen…  Nur wer sich vergisst kann sich finden. Unsere Aufgabe ist, unseren Beitrag zum Leben zu leisten. Wer daran interessiert ist und nicht an seinem eigenen Wohlergehen, an seinen Erfolgen oder Niederlagen, der kann inneren Frieden finden, die eigene Stärke erkennen, die darauf gerichtet ist, was man machen kann und machen soll.“ 

Rudolf Dreikurs

Durch diesen Text habe ich doch tatsächlich den „off“ Schalter für mein „ICH“ Karussell gefunden!

Das „Rezept“ um aus meinem Minderwert zu kommen, heisst wegschauen von mir und hinschauen zum anderen! Und ich meine nicht hinschauen zum anderen, um zu sehen, was ich alles NICHT kann, sondern, hinschauen und mich fragen was KANN ich tun? Was ist in dieser Situation mein Beitrag? 

Wegschauen von mir, hinschauen zu meinem Gegenüber und, für mich ganz wesentlich, aufschauen zu Gott. Denn durch das Aufschauen zu ihm, wird meine Sicht klarer und ich kann mich wieder so sehen wir Gott mich sieht. Er, mein Schöpfer, macht keine Fehler und lebt in mir!

"Gott wir leben in dir und du in uns. Und doch haben wir die Neigung in ängstlichem Egoismus um uns selbst zu kreisen, sodass wir die Geborgenheit und Gelassenheit nicht finden, die uns deine Nähe schenken könnte. Vergib uns diese Misstrauen. In deiner nähe erleben wir Heil und Heilung." 

Christoph von Lowtzow



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Kommentare: 1
  • #1

    Nita (Mittwoch, 26 August 2015 14:20)

    Touché!
    Danke für deine Ehrlichkeit! Kommt mir sehr bekannt vor..