Mamas sind wie Rockstars...

Dieser Spruch bringt mich immer wieder zum Lachen und macht mein Schicksal als Rockstar ein bisschen erträglicher. Ich liebe meine Kinder und könnte nicht mehr ohne sie leben! Ich gebe aber auch zu; manchmal träume ich davon, wie toll es sein wird, wenn sie alle erwachsen und ausgezogen sein werden. Diese Ruhe, diese Unabhängigkeit und Freiheit! Konsequent durchgedacht würde das jedoch auch heissen, dass ich 20 Jahre älter wäre und...naja; lieber ein Rockstar sein, als ein Altrocker!

 


Ich habe gerade so eine Woche mit "atemlos - Frisur kaputt"- Gefühl hinter mir. Unsere Jüngste war eine Woche lang krank, mit Fieber und allem was so dazugehört. Lautes Geschrei, Nächte durchmachen, rumtragen, trösten und ganz nebenbei noch den normalen Alltag schmeissen. Eben dieser Alltag kommt aus dem Gleichgewicht, wenn eines der Familienmitglieder aus der Reihe tanzt, und dann herrscht in meinem Kopf schnell mal Ausnahmezustand. 

Das gut getaktete Leben bekommt plötzlich einen Off- Beat und lässt mich neben dem Takt gehen. Ich habe dann jeweils die Wahl stur auf Spur, ganz nach dem Motto "the Show must go on" , weiterzugehen oder mich dem neuen Takt anzupassen. Wenn ich weiter mache wie immer, dann schleife ich die Familie auf Biegen und Brechen durch die Woche ohne Rücksicht auf Verluste. Ich habe dann vielleicht alles gemacht was in der Agenda steht, verliere aber unter Umständen ein paar wertvolle Beziehungsmomente. 

Der klugen Mutter, auch wenn sie Rockstar Allüren hat, bleibt schlussendlich nur Eines: Entschleunigen! Ein beliebtes Wort in unserer leistungsorientierten Gesellschaft. Entschleunigen heisst vom Gas gehen, mehr im Moment leben, nicht durchs Leben hasten...

Letzte Woche musste ich mich bewusst dazu entscheiden, dass unerwartete Umstände meinen durchplanten Wochenablauf beeinflussen dürfen. Konkret hiess das für mich, dass ich auf dem Sofa sitzen blieb und meine Tochter kuscheln liess, ohne im Kopf ständig meiner "To-do- Liste" hinterherzuhecheln. Oder ich betrieb mehrmals am Tag den Aufwand ein Tuch mit Zwiebeln über ihrem Bett aufzuhängen, damit die Nase frei blieb. 

Mit der neuen Woche, kam dann auch der Normalzustand zurück. Naja, fast... Jetzt will zwar die Jüngste nicht mehr mit mir ins Bett oder die Nächte durchmachen; dafür begleitet mich überall wo ich hingehe lautes Geschrei! Für eine Dreijährige ist es ja auch schwer zu verstehen, wieso man plötzlich den Schnuller  nicht mehr 24 Stunden am Tag im Mund haben darf. Oder wieso man von heute auf morgen nicht mehr der Mittelpunkt von Mammas Universum ist und sich wieder selber beschäftigen sollte. 

Im Moment ist also nicht ganz klar, wer von uns beiden Starallüren hat; sie oder ich! Aber wie bei allen vorhergegangenen Krisen, vertröste ich mich mit dem Gedanken, dass auch dieser Zustand nur eine Phase ist und vorüber gehen wird. Und diese Einstellung, liebe Mütter, bewahrt mich davor, meinem Alltagswahnsinn zu erliegen und hilft mir, all meine schreienden Fans zu lieben, komme was da wolle!



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