Schneefieber!

"Muss das denn sein?..." War mein inneres Aufstöhnen, als ich inmitten von wuselnden Kindern und Schneebekleidung stand. Die Schlacht mit Handschuhen, Winterstiefeln, Helmen, Kappen, Skihosen & Co. erwachte letztes Wochenende, nach einer kurzen Sommerpause, erneut zu vollem Leben. 

Jetzt ist es wieder soweit und der Schneewahn  hat die Kinder wie eine Lawine erfasst, seitdem es einige Tage zuvor fast bis in die Niederungen geschneit hat . 

So gab es letzten Samstag dann auch kein Halten mehr und ich wurde mit 3:1 Stimmen zur Kapitulation gezwungen. Mit Bob, Schaufeln und Schneerutschern ausgerüstet, fuhren wir Richtung Neuschnee...

Eins, zwei, drei - wieder hat es geschneit!           weiss sind Stadt und Land und wir sind ausser Rand und Band.

Monika Minder


Im Auto, zusammen mit drei hibbeligen Kindern und meiner Mutter, fragte ich mich, wo denn bloss mein inneres Kind geblieben ist? Ich kann mich noch gut erinnern, wie es war, am Morgen aufzustehen und die Landschaft eingeschneit vorzufinden. Es war ein unbändiges Gefühl der Freude und des Übermuts. Auch ich musste dann jeweils sofort raus und den ersten Engel im Schnee machen. Das Kind in mir war aber irgendwie eingeschneit mit lauter kleinen stressigen Momenten. Da war zum Beispiel die Diskussion mit meinem Sohn, weil er UNBEDINGT den neuen Rückenpanzer anziehen wollte, der eigentlich zum Skifahren gedacht wäre. Oder meine Tochter, die das Zwiebelprinzip beim Anziehen zu ernst nimmt und am liebsten 6 Schichten anziehen würde, nur um sich dann kaum im Schnee alles wieder vom Leib zu reissen. Und eben; die Schlacht mit Kleidern und Handschuhen (und das alles Mal drei!)... Wir brauchten eine halbe Stunde(!) bis wir abfahrbereit waren und ich hatte in dieser kurzen Zeit meine liebe Mühe Ruhe zu bewahren. Als ich dann die Türe abschloss und meine Ältere, bereits in Vollmontur, meinte:" Ups, jetzt habe ich vergessen noch mal aufs Klo zu gehen...", riss mir dann doch kurz der Geduldsfaden und ich machte meinem Unmut Luft. 

Auf dem Weg nach oben, brach ich äusserlich in Schweiss und innerlich in Panik aus, da der letzte Abschnitt vereist und Schneebedeckt war und unser Auto zeitweise durchspulte. Mit dem musste sich mein inneres Kind auch nie rumschlagen, als es noch klein war...Als das Auto parkiert war, war ich schon reif für Feierabend, dabei standen wir ja noch ganz am Anfang unseres Abenteuers.

 

Und dann sah ich Das hier:

Muss ich wirklich noch mehr sagen? Mit jedem Schritt in diese noch unberührte Winterlandschaft, befreite sich das Kind in mir ein wenig mehr von der Last der stressigen Momente. Hier, wo sich die Natur von ihrer schönsten Seite zeigte, konnte ich mich plötzlich voll und ganz entspannen. Die erste Abfahrt mit dem Schlitten, liess die Freude hervorsprudeln und bei einer Schneeballschlacht mit Sohnemann, kam der Übermut.

Völlig zufrieden, mit roten Wangen und kalten Füssen, kamen wir ein paar Stunden später nach Hause; die Kinder schon vom nächsten Mal träumend und ich einfach nur happy, dass sich der ganze Aufwand eben doch gelohnt hat!

 

 


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