"Route wird neu berechnet..."

Hallo Leute! Ferien 2021 schon geplant? Ski Abo schon gekauft? Zukunftspläne geschmiedet?

 

Eigentlich alles Themen, mit denen man sich Ende Jahr langsam auseinandersetzt; jedenfalls die Vorausplaner unter uns. Mein Mann und ich sind solche Planer. Unser vielschichtiger Alltag ist nur so bewältigbar – mit Vorausplanen.

Corona hat unsere Pläne so oft über den Haufen geworfen, dass bei unserem Navi des Lebens immer mal weder der Spruch: „Route neu berechnen…“ kommt.

 

"Im HIer und jetzt liegt immer ein bisschen Frieden."


Genau so fühle ich mich im Moment; als würde ich mit dem Navi einen geplanten Weg fahren und ständig in Sackgassen und an Baustellen geraten. „Route neu berechnen…“ Das Auto Navi hat einen entscheidenden Vorteil; es berechnet die neue Route selbständig und bietet innerhalb von Sekunden eine Lösung, um weiterzukommen.

 

 

Im Labyrinth der Corona „Do’s und Don’ts“ finde ich mich ehrlicherweise nicht so leicht zurecht und ich fühle mich eher ausgebremst als vorwärtsgebracht. Mein Mann und ich haben einen Grundsatzentscheid gefällt: Wir wollen vorwärtskommen, indem wir den gesunden Menschenverstand brauchen und uns immer wieder den Begebenheiten anpassen. Das tönt unglaublich reif und Weise, ist aber echt schwer, denn gesunder Menschenverstand ist ein subjektiver Begriff…

 

Jeder von uns hat ein Gewissen - damit wiegt er ab, was gut und was schlecht ist – was richtig und falsch. Ich vergleiche mein Gewissen mit einer Briefwaage; da wir in einzelnen Gramm abgewogen. Bei mir stellt sich schnell das schlechte Gewissen ein, wenn ich Regeln nicht befolge. Wie sollte es anders sein? Mein Mann ist das Gegenteil. Er hat eine Lastenwagenwage und misst eher in Tonnen…

 

So bremst nicht nur Corona uns immer wieder aus, sondern wir verbringen Stunden damit zu diskutieren in welche Richtung wir jetzt gehen sollen, um voranzukommen. Sollen wir die 8-jährige Tochter, die in Quarantäne muss, jetzt wirklich eine Woche in ein Zimmer stecken und sie einsperren, oder sollen wir eine realistische Lösung finden? Wie sehr sollen wir jetzt zu Hause bleiben und wo pflegen wir trotzdem Beziehung? Fragen über Fragen, Diskussionen, die Energie rauben und manchmal möchte ich den Zündschlüssel des Lebens drehen und den Motor ausschalten. Hier bleiben wir! Es geht nicht mehr weiter! Basta…

 

 

Während eines solchen Moments letzte Woche, die Route wurde jeden Tag neu berechnet, die Nerven lagen blank, begegnet mir in einem Tutorial von Johannes Hartl (Tipps für Quarantäne), folgender Spruch: „Im Hier und Jetzt ist immer ein bisschen Frieden.“

 

Das war Balsam für die gestresste Seele! Die momentane Situation zeigt uns, dass man alles noch so gut planen kann, das Leben hat manchmal eigene Pläne. Ich kann an der Vergangenheit verzweifeln, weil ich sie nicht mehr ändern und die Zeit nicht zurückdrehen kann. Oder ich kann mir an der Zukunft und an der Ungewissheit die Zähne ausbeissen und dabei viel Energie verlieren. Im Moment ist der Blick in die Zukunft ungewiss, für manche Leute vielleicht sogar hoffnungslos.

 

Da ist aber eben auch noch das Heute und ich glaube das will mir das 2020 lehren: Lebe mehr im Moment, im Hier und Jetzt, denn da liegt immer ein wenig Frieden und Ruhe! Das zu verstehen half mir dann doch noch, die Homeschooling Stunden letzte Woche zu akzeptieren und mich in den Moment hineinzugeben, anstatt ständig voller Ärger zu denken: „Wenn Corona nicht wäre, dann...“

 

Ich kann an der Vergangenheit nichts ändern, Ich kann die Zukunft nicht planen - aber in diesem Moment, jetzt gerade, finde ich immer ein bisschen Frieden. Und dieses Bisschen reicht gerade soweit, um in die nächste Stunde zu kommen, in den nächsten Tag und in eine neue Woche!

 

In dem Sinne: Friede sei mit euch – hier und jetzt!

 

 

 


Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Andrea (Montag, 02 November 2020 21:31)

    Danke Andrea! Das hast Du wieder mal schön geschrieben!
    Auch Euch Gottes Frieden und seinen Segen, viel Geduld, Hoffnung und Freude!
    Liebe Grüsse, Andrea