Die imaginäre Bucket List

Hätte ich eine "Bucket List" mit Dingen die ich erlebt und gemacht haben möchte bevor ich sterbe, dann wäre einer der Top 10 Punkte "einmal ein Buch schreiben" . Als ich in die Schule ging, war eine meiner Lieblingsaufgaben "Aufsätze" schreiben. Der Fantasie freien Lauf lassen und meine Gedanken auf Papier bringen, damals war es echt noch Papier (!), machte mir echt Spass. Während ich in Mathematik vor allem Bahnhof verstand, war Deutsch eines meiner Lieblingsfächer. Ich schrieb Tagebuch und begann auch einige Male ein "Buch" zu schreiben, soll heissen eine Geschichte zu Papier zu bringen. Mit den Jahren, ging leider der kindliche Enthusiasmus verloren und die "Erwachsenen-Vernunft" nahm überhand. "Ja aber..." - sagte diese Vernunft; das ist unrealistisch, da musst du viel besser sein, das können nur die ganz Guten und überhaupt - wie bitte willst du das anstellen? Und so vergass ich den Wunsch ein Buch zu schreiben und ganz viel anderes, nennen wir es "das Leben", passierte...

"Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer."

Seneca


Vor zwei Jahren kam die Leidenschaft des Schreibens in Form dieses Blogs zurück. Ich hatte weder ein Ziel noch eine Agenda, als ich mich entschloss mit dem bloggen zu beginnen. Es war für mich eine Art die Gedanken zu sortieren und zu verarbeiten. Ganz ohne Hintergedanken oder Ambitionen. Ich erwartete weder ein grosses Feedback, noch eine weitläufige Leserschaft. Die Freude an der "Schriftlichkeit" hatte mich  gepackt und los ging's!

 

Ich hatte zu dem Zeitpunkt noch keine Ahnung, dass sich mit diesem Schreib-Start eine Türe in meinem Leben öffnen würde, die bisher verschlossen war. Mit meinem allerersten Blogeintrag machte ich an einem Wettbewerb der Zeitschrift Lydia mit. Es war ein Versuch, dem ich nicht viel Hoffnung gab, der sich aber dann schlussendlich gelohnt hat, denn meine Geschichte wurde im Buch "Im Vertrauen weitergehen" veröffentlicht!

Das war's, dachte ich - das ist das "Buchähnlichste" das ich je erreichen würde (-; - und war oberhappy!

 

Ganz nach dem schweizerischen Motto "nützt's nüt so schad's nüt!" (Wenn es nichts bringt, hat es wenigstens nicht geschadet), schickte ich der Family Zeitschrift meinen Blog Link, mit der Frage, ob sie Werbung für mich machen wollen. Ehrlich? Ich habe die Mail dreimal angefangen zu schreiben und wieder gelöscht! Für mich selber Werbung machen und gewagt behaupten: "Ja, mein Blog ist lesenswert!"? Ist das nicht anmassend oder stolz? Leide ich an Selbstüberschätzung? Ich schaffte es dann doch noch über den Schatten meiner "falschen Demut" zu springen und drückte den "Senden" Knopf bei der Email. Mit dem Resultat, dass Mammandrea tatsächlich in die Rubrik der lesenswerten Blogs kam!

Es war so in etwa wie bei einem Dominospiel; der erste Stein wurde mit dem Beginn dieses Blogs angestossen und dann begann ganz von selbst eine Kettenreaktion - ohne viel Anstrengung. Der nächste Stein in meinem "Schreibdomino" fiel dann vor einem Jahr völlig unvorbereitet - und der haute mich fast gleich mit um! Ein christlicher Buchverlag schrieb mich an, mit der Frage, ob ich an einem Buchprojekt interessiert wäre. Sie sind über meinen Blog auf mich aufmerksam geworden und sahen Potential in meinem Schreibstil... Ein Jahr lang ging nun der Prozess mit dem Verlag, bis es zum Vertragsabschluss kam und jetzt ist es schwarz auf weiss festgehalten: Ich schreibe ein Buch!

 

Die erste unfassbare Freude, mit ihnen die "Wolke7-Gefühle" sind verflogen und seit etwa 3 Wochen bin ich nun auf dem Boden der Tatsachen gelandet: Ich kann jetzt nicht mehr sagen "Vielleicht werde ich mal ein Buch schreiben" oder "Der Verlag möchte, dass ich ein Buch schreibe" - JETZT schreibe ich ein Buch! Und mit dieser Realisation, kam dann das echte Nervenflattern! Bin ich eigentlich wahnsinnig??? Was ist, wenn das in die Hosen geht, ich es nicht termingerecht schaffe, oder wenn ich von einer Schreibblockade in die andere falle?

Vor einigen Tagen kam ich zur Einsicht; je länger ich nicht starte, desto schwieriger wird es! Ich will es wagen und die Schwierigkeiten weg schreiben! Für mich hat sich vor zwei Jahren eine Türe geöffnet und ich bin hindurchgegangen. Der erste Stein wurde angestossen und das Spiel begann! Ich blicke zurück und sehe, wie eines zum anderen führte, einfach nur dadurch, dass ich eine Gabe in mir wieder zum Leben erweckte. Ich sehe Gottes Handschrift darin, seine Führung und jetzt will ich ihm auch vertrauen, dass das Buch zum Thema "In Frieden mit meinen eigenen Grenzen leben", echte und fassbare Realität wird!

 

Jetzt bin ich mir echt am überlegen, ob ich eine solche "Bucket List" erstellen sollte, sei es auch nur darum, dass ich im August 2018 den ersten Punkt "einmal ein Buch schreiben" abhäkeln kann (-;

Was käme, oder ist, bei euch auf eurer Liste? Was möchtet ihr im Leben mal noch getan oder erlebt haben? Ist es vielleicht an der Zeit eine lange verschlossene Türe zu öffnen und den ersten Dominostein anzustossen? Ich wünsche euch den Mut es zu wagen!

 

 

 

 


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Kommentare: 3
  • #1

    Sonja (Donnerstag, 27 Juli 2017 23:15)

    Liebe Andrea, ich habe kürzlich deinen Blog entdeckt und lese ihn mit Freude. Dein Artikel hat mir Mut gemacht, auch für meinen Blog zu werben - das fand ich bisher irgendwie abwegig, und trotzdem war der Gedanke/Wunsch da. Ich liebe deine Ehrlichkeit, dein ungeschminktes Erzählen, immer dabei der selbstkritische und doch liebevolle Blinkwinkel. Danke! Herzliche Grüsse aus Zürich! Sonja

  • #2

    Mammandrea (Freitag, 28 Juli 2017 12:43)

    Hey Sonja, danke für die ermutigenden Worte.
    Hast du mir die Adresse deines Blogs? Würde gerne mal vorbeischauen �

  • #3

    Sonja (Freitag, 28 Juli 2017 17:55)

    Gerne, hier: https://himmlischgeerdet.wordpress.com/
    Liebe Grüsse, Sonja